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FREE BITFLOWS: Kommunikation muss frei sein! Konferenz diskutierte Chancen und Gefahren der neuen Wissens- und Netzwerkgesellschaft
"Kommunikation muss frei sein - wer sich nur einen Schritt von diesem
Grundsatz entfernt, macht schon einen Schritt in Richtung Zensur!"
Warnende Worte des irischen Wissenschafters und Freenet-Gründers Ian
Clarke standen zu Beginn der zweitägigen Konferenz FREE BITFLOWS, die
von der Wiener Netzkultur-Institution Public Netbase im Semperdepot
veranstaltet wurde und Freitag Abend zu Ende ging.
Zahlreiche internationale Gäste reisten an, um mit einer hochrangigen
Runde von ExpertInnen, WissenschafterInnen und Medien-AktivistInnen
Chancen und Gefahren einer kollaborativen Praxis in den neuen
kulturellen und sozialen Netzwerken zu diskutieren.
"Der legitime Gebrauch von Anonymität ist von der Copyright-Industrie
massiv gefährdet", hielt Sjoera Nas (NL) als Vertreterin der digitalen
Bürgerrechtsbewegung "Bits of Freedom" fest. Solcherart Grundrechte sind
ein zentrales Motiv bei der Organisation der Netzstrukturen und ihrer
Arbeitsweisen. Die Vorträge von Janko Roettgers (DE) und Reni Hofmüller
(AT) stellten praktische Beispiele und Modelle vor, wie sich unabhängige
Content-Produktion und Distribution zum wechselseitigen Nutzen
miteinander verbinden lassen. "Der Content selbst ist wie Wasser",
erläuterte schließlich Pit Schultz (DE) von reboot.fm. "Seine Qualität
wird durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen beeinflusst!"
"Archive müssen als Treibstoff für die Wissensgesellschaft angesehen
werden!" Dass der freie Fluss von Information nicht zuletzt an der
Verfügbarkeit von Archivmaterialien zu messen ist, stand am Freitag im
Mittelpunkt der Beiträge der BBC-Mitarbeiterin Paula Le Dieu (UK) sowie
von Brewster Kahle (US). "Der allgemeine Zugang zum gesamten
menschlichen Wissen ist in unserer Reichweite", betonte der Gründer des
Internet Archive (IA).
Die rege Teilnahme des Publikums hat maßgeblich zum wechselseitigen
Austausch an Know-how und Praxiserfahrungen beigetragen, die auch
ermutigend waren. "Das vielbeachtete Telestreet-Projekt", so zeigte sich
der italienische Medienaktivist Marco Deseriis optimistisch, "hat
bereits bewiesen, dass wir das Ghettodasein hinter uns lassen können."
"Mit FREE BITFLOWS wollten wir ins Bewusstsein rufen, dass die
'semiotische Demokratie'auf dem Spiel steht", erklärten die beiden
Gastgeber Felix Stalder und Konrad Becker zum Abschluss der Konferenz.
"Schlussfolgerung der zwei Tage muss daher sein, dass sich mit der Frage
des freien Flusses der Information eine entscheidende politische
Dimension verbindet. Nur wenn alle Menschen Kultur frei schaffen und
teilen können, lassen sich neue und unabhängige Inhalte im Kontext einer
Maschinerie des Mainstream und der Massenunterhaltung etablieren."
FREE BITFLOWS Presseinformationen
FREE BITFLOWS Ausstellung
FREE BITFLOWS Konferenz
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