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Save the Digital Ecology! Kampagnentag zum Weltgipfel der Informationsgesellschaft
Ab 10. Dezember steht in Genf im Rahmen des UN-Weltgipfels WSIS die
Informationsgesellschaft zur Debatte. Aus diesem Anlass wurde heute am
frühen Morgen ein 50 Meter langes Transparent mit der Aufschrift "Save
the Digital Ecology!" am Karlsplatz entrollt. Dies ist ein sichtbares
Zeichen einer neuen Umweltbewegung, die sich für eine gerechte und
demokratische Informationslandschaft einsetzt.
Die symbolische Besetzung des öffentlichen Raums setzt nach Amsterdam,
Belgrad und Novi Sad den Protest gegen weitreichende
Langzeitschäden in der Ökologie des digitalen Informationszeitalters
fort. Die Nachhaltigkeit sowie die kulturelle Vielfalt fallen immer
stärker massiven Kapitalkonzentrationen zum Opfer. Insbesondere
Copyright-Monopole treiben die Marktzugangskosten weltweit in die Höhe
und verdrängen neue und unabhängige Akteure. Auf Einladung von Public
Netbase wird ein breites Netzwerk zivilgeschaftlicher Organisationen
eine Woche nach dem WSIS-Kampagnentag die Fragen von Demokratie und
Öffentlichkeit in der Informationsgesellschaft diskutieren.
"Das in Österreich nicht vorhandene Problembewusstsein für den 'Digital
Divide' ist Besorgnis erregend", erklärt Public Netbase-Leiter Konrad
Becker. "Tatsächlich zählt diese Kluft heute zu den größten
Bedohungsszenarien." Mit dem Transparent am Karlsplatz wird
unverzügliches politisches Handeln gefordert: "Es braucht dringend eine
Politik, die sich die Sicherstellung der strukturellen Grundlagen einer
digitalen Ökologie zur Aufgabe macht." Eigens für den WSIS in Genf wurde
eine Zeitung im Rahmen von World-Information.Org international
verbreitet, die Strategien gegen die Restriktionen in der
internationalen Urheberrechtsentwicklung sowie gegen die zunehmende
Einschränkung der Zugänge zu Wissen und Bildung diskutiert. "Die Zukunft
wird heute entschieden. Deshalb setzen wir mit dem heutigen Aktionstag
ein temporäres Denkmal, das sich als Symbol einer weltweiten
Protestbewegung auch in Wien manifestiert", so Becker abschließend.
Fotos zum Kampagnentag
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