|
|
|
|
|
Home / About / Press / OPEN CULTURES: Einhe ...
|
|
|
OPEN CULTURES: Einhelliges Ergebnis der ExpertInnen-Konferenz Die zunehmende Einschränkung der Zugänge zu Wissen, Medien, Kultur und Bildung gefährdet die gesamte Menschheit
"Wenn man einen Laib Brot per Knopfdruck massenhaft vervielfältigen
könnte, so dass jeder Mensch einen bekommt, welche Gründe sollte es
geben, diese Grundversorgung zu verbieten?"
Mit einem bildhaften Vergleich eröffnete der US-amerikanische
Rechtsgelehrte Eben Moglen die zweitägige Konferenz OPEN CULTURES, die
von der Wiener Netzkultur-Institution Public Netbase in den Räumen des
Kunsthalle Projectspace am Karlsplatz veranstaltet wurde und Freitag
abends zu Ende ging.
Zahlreiche internationale Gäste waren angereist, um mit einer
hochrangigen Runde von ExpertInnen, WissenschafterInnen und
Medien-AktivistInnen zentrale Aspekte zur Sicherstellung einer
demokratischen Informationsgesellschaft zu diskutieren. Dazu zählen: der
uneingeschränkte Zugang zu Wissen, Kultur und Bildung; freie Software;
Patente und andere Formen von Wissensmonopolen; kabellose Community
Networks; offene Distributionskanäle sowie die Ökonomie und die Ästhetik
der Commons.
"Die Software-Konzerne stehen im Konkurrenz-Kampf gegen die gesamte
Menschheit". Auch Bruce Sterling (US), Journalist und Buchautor,
unterstrich in seinem Beitrag die Dramatik der gegenwärtigen
Entwicklung. "Die organisierte Kriminalisierung und strafrechtliche
Verfolgung der freien Verbreitung von Information und Kulturgütern haben
selbst bereits Formen von organisierter Kriminalität angenommen."
Künstlerische und wissenschaftliche Praxen, so wurde u.a. auch in den
Beiträgen von Shuddhabrata Sengupta (IN), Armin Medosch (UK/AT) und Shu
Lea Chang (TW/US) deutlich, formieren sich allerdings immer stärker
gegen die Privatisierung und Dominanz der Verwertungsindustrie. Ihre
Idee: "Eine gemeinschaftliche Verwaltung der Kultur- und
Wissensressourcen soll die Ausbeutung ersetzen."
Die "Open Source"-Bewegung ist inzwischen keine unbedeutende
Randerscheinung, sondern erlangt eine zunehmend wichtigere
Funktion bei der Forderung nach der Wiederherstellung von
Allgemeingütern und Creative Commons.
"Mit OPEN CULTURES wollten wir dem Nachdenkprozess einen weiteren
wichtigen Anstoß geben, dass die öffentlichen Ressourcen der kulturellen
Gestaltung auch in der digitalen Umwelt geschützt werden müssen",
erklärten die beiden Gastgeber Felix Stalder und Konrad Becker zum
Abschluss der Konferenz. "Es braucht dringend eine neue Politik der
Commons, damit sich Netzwerke in der digitalen Infosphäre zum Vorteil
der demokratischen Gesellschaft frei entwickeln können".
|
|
|
2024 Netbase t0 | | |
|
|
|
|