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MQ ignoriert Lösungsvorschläge von Public Netbase Geschäftsführer Waldner setzt auf Politik der Härte und droht mit Räumungsklage
Als Scheinverhandlung entpuppte sich der Gesprächstermin im Büro der
Museumsquartier-Geschäftsführung, den Public Netbase nach einer
Wartezeit von mehr als einem halben Jahr am Freitag, 6. Juli 2001,
endlich erhalten hat. Die Netzkultur-Institution musste allerdings zur
Kenntnis nehmen, dass dieses Gespräch nicht mit dem anwesenden
Geschäftsführer Wolfgang Waldner, sondern mit dem Rechtsanwalt des MQ
geführt werden musste.
Die Hoffnung, dass mit der oft beschworenen neuen Dialogbereitschaft des
MQ die Gelegenheit zu ernsthaften Gesprächen gegeben sei, wurde gleich
zu Beginn jäh enttäuscht. Nicht der erwartete Auftakt von
Mietvertragsgesprächen, an deren Ende eine einvernehmliche Lösung stehen
könnte, war das Ergebnis, sondern die unverblümte Mitteilung, dass es
für Institutionen, die sich nicht bedingungslos dem Willen der
Geschäftsführung unterwerfen, im MQ keinen Platz gibt.
Von Anfang an wurde deutlich gemacht, dass es seitens des MQ keinerlei
Interesse gibt, auf die von Public Netbase vorgebrachten
institutionellen Erfordernisse (u.a öffentliche Zugänglichkeit,
Raumumfang, Ort, Vertragsdauer, Kosten, ...) im Zusammenhang mit dem
Abschluss von Mietverträgen einzugehen.
Angesichts der starren Haltung der MQ GesmbH. hat Public Netbase
vorgeschlagen, in einer erweiterten Runde mit Vertretern der Stadt Wien
und des Bundes die Erwartungshaltung an die notwendige Funktionalität
der Institution und ihres Stellenwerts für das MQ zu klären, um damit zu
einem lösungsorientierten Verständnis der Sachverhalte zu finden.
Geschäftsführer Wolfgang Waldner erklärte sein Desinteresse an einer
dialogischen Lösung und kündigte an, jetzt auch im Falle von Public
Netbase ausschließlich per Gerichtsbeschluss vorzugehen. Ungeachtet der
bevorstehenden Räumungsklage besetzt Public Netbase auch weiterhin mit
einem Zelt den Staatsratshof im MQ, um damit ein Zeichen des Protests
gegen die fortgesetzte Dialogverweigerung gegenüber den Nutzern zum
Ausdruck zu bringen.
Wenige Tage nach der eindrucksvollen Free Re Public Parade und ihrer
Forderung nach der Sicherung einer zukunftsorientierten Kulturarbeit
setzt Public Netbase große Zuversicht auf den Druck von außen, der noch
immer notwendig ist, um Missstände im Museumsquartier aufzuzeigen. Nur
eine kritische Öffentlichkeit kann verhindern, dass die Zukunft dieses
vielfältigen Kulturareals durch ein kleinliches parteipolitisches
Agieren gefährdet wird.
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